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Über 200 m überragt das Walberla das Wiesenttal. Der markante
Berg war in der Bronze- und Eisenzeit das wichtigste Machtzentrum in Oberfranken.
Die gesamte Hochebene ist von einem heute immer noch sichtbaren Wall umgeben.
Das mächtige Oppidum verdankte seinen Wohlstand der Lage an den Verkehrswegen
Rhein, Main, Regnitz, Altmühl und den Erzlagern in Frankenwald und
Fichtelgebirge. Die Heunischenburg bei
Kronach stand wahrscheinlich in enger Verbindung zur keltischen Stadt
über der Wiesent. Älteste Funde deuten auf eine Besiedlung seit
der Jungsteinzeit (ca. 4 000 v. Chr.) hin.
Das sattelförmige Hochplateau war für die damaligen Verhältnisse
sehr dicht besiedelt. Handwerk und Metallverarbeitung waren die vorherrschenden
Berufe. Die zur Ernährung der stadtähnlichen Siedlung notwendigen
Lebensmittel wurden in den Tälern rund um den Berg produziert.
Ca. 300 v. Chr. wurde das Oppidum auf dem Walberla wie auch die anderen,
kleineren Siedlungen Kasendorf, Loch, auf dem Staffelberg und dem Kordigast
verlassen. Ursache war vielleicht die in der beginnenden Eisenzeit schwindende
Bedeutung von Kupfer und Zinn, auf deren Verarbeitung der Wohlstand des
Oppidums basierte. Die Kelten wanderten in enormen Wanderbewegungen nach
Norditalien und Anatolien aus, wo sie Galater genannt wurden.
Ein Teil der Befestigung wurde rekonstruiert.
Den höchsten Teil der Ehrenbürg, auf dem heute die Kapelle der
heiligen Walburga steht, bewohnte die adelige Oberschicht. Am ersten Sonntag
im Mai findet hier die Walberlkärwa statt. Eine Wallfahrt zu diesem
Ort ist seit dem Jahr 900 bekannt, die Ursprünge des Festes sind
wahrscheinlich viel älter.
Über die Bauweise der Behausungen ist nicht viel bekannt, da die
Gebäude wohl ausnahmslos aus Holz und anderen, vergänglichen
Baustoffen bestanden. Lediglich die Befestigungsmauern wurden in einer
kombinierten Holz-Stein-Bauweise errichtet. Sicher scheint jedoch, dass
die Häuser über niedrigen Kellergruben standen, von denen einige
ausgegraben wurden.
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