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Mit der Bronzezeit beginnt ein vollkommen neuer Abschnitt in der Menschheitsgeschichte.
Kupfer tauchte als neuer "High-Tech"-Werkstoff mit bisher ungekannten,
neuen Eigenschaften bereits in der späten Steinzeit auf. Doch erst
die Entdeckung der Bronze mit der Zusammensetzung aus neun Teilen Kupfer
und einem Teil Zinn brachte wegen ihrer Elastizität und Härte
neue, ungekannte Möglichkeiten für die Gestaltung von Schmuck
und Waffen.
Bronze wird im südlichen Mitteleuropa seit ca. 1800 v. Chr. verwendet.
Wegen der schlechten Verfügbarkeit der notwendigen Metallerze in
Oberfranken wurde für viele Gebrauchsgegenstände wie z. B. Pfeilspitzen
noch lange das bewährte Material Stein verwendet. Die Region war
nur dünn besiedelt. Bis heute sichtbare Zeugnisse sind jedoch die
Hügelgräber, die seit der mittleren Bronzezeit die übliche
Bestattungsmethode zu sein scheint. Diese Art der Totenlegung wird über
einen unheimlich großen geografischen Bereich gepflegt. Die Hügelgräber
bei Kasendorf oder Litzendorf sind Grabanlagen in Skandinavien sehr ähnlich.
Diese Gepflogenheiten lassen über einen gewissen einheitlichen Kulturhorizont
der damaligen Bevölkerung Mittel- und Nordeuropas schließen.
Bodenschätze in Oberfranken
Die Bauweise der frühen Befestigungen zeigt Ähnlichkeiten zum
Festingsbau des antiken Griechenland, z. B. in Mykene. Offenbar gab es
damal schon Beziehungen und Wissentransfer über große Entfernungen.
Der Wert von Bronze war so hoch, dass sich nur sehr privilegierte Persönlichkeiten
Messer, Rüstung und Schwerter leisten konnten. Im Gegensatz zu prunkvollen
Funden in Südwestdeutschland sind die oberfränkischen Bronzefunde
relativ bescheiden, was wahrscheinlich auf einen Mangel an begehrten Tauschwaren
aus der Region zurückzuführen ist. Gold ist in dieser Zeit nur
in sehr geringen Mengen in Umlauf.
Tätigkeiten wie Viehzucht, Ackerbau, Jagd, Töpfern, Spinnen
und Weben wurden noch unspezialisiert im Familienverbund ausgeführt.
Lediglich die Metallverarbeitung bildet hier eine Ausnahme.
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