Vergessene Orte - Eine Bilderreise auf den Spuren der Steinzeit, der Kelten und der Germanen







 




Exklusiv auf Facebook: Die "Vergessene Orte" Outtakes


Welche Location hat es nicht auf "Vergessene Orte Oberfranken" geschafft? Zum Beispiel die Steinreihe im Wald bei Quellenreuth/Schwarzenbach an der Saale. Foto auf Facebook, Kommentare erwünscht.

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Folgende Orte wurden während dieses Projektes besucht:

Zwölf Apostel bei Langenbach 
Die Heunischenburg bei Kronach 
Staffelberg bei Staffelstein
Kordigast bei Altenkunstadt
Schräge Wand im Bärental
Herrgottstein bei Hendelhammer
Hügelgräber bei Kasendorf
Befestigung auf dem Hohen Knock
Hügelgrab bei Bayreuth
Pensenberg bei Seulbitz
Steinzeitliche Siedlung bei Tröstau
Hügelgräber bei Litzendorf
Jungfernhöhle bei Tiefenellern
Neubürg bei Wohnsgehaig
Druidenhain bei Wohlmannsgesees
Keltische Burg bei Burggailenreuth
Überregionales Zentrum Ehrenbürg
Hügelgräberfeld bei Kasendorf
Siedlungsplatz bei Stadel/Bad Staffelstein
Das Heilige Loch in Bamberg
 
 











Fundstücke aus Bindlach, Ahontal, Tiefenellern, Roslas und Wohnsgehaig (mit rekonstruiertem Schaft, ausgestellt im Archäologischen Museum des Historischen Vereins für Oberfranken in Bayreuth).

Steingeräte des Endneolithikums (und der frühen Bronzezeit)
Archäologisches Museum, Bayreuth



Die Besiedlungsgeschichte Oberfrankens
 



Die ersten Spuren spärlicher menschlicher Besiedlung stammen wahrscheinlich aus der Zeit vor ca. 70 - 100 000 Jahren und wurden bei Kronach gefunden. Auch bei Hollfeld wurde ein ca. 100.000 Jahre alter Faustkeil vermutlich von Neandertalern gefunden (Zu sehen im Archäologischen Museum in Bayreuth). Die Neandertaler starben vor ca. 30.000 Jahre aus. Zu dieser Zeit wanderte der Homo sapiens ein. Genetische Untersuchungen ergaben, dass es offenbar zu einem gewissen Grad zu einer Vermischung von Neandertalern und Homo Sapiens kam, was sich noch in unserem heutigen Erbgut nachweisen lässt.

Eine stärkere Begehung fand nach der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit vor ca. 11 000 Jahren statt.

Das kalte Klima hinterließ weitgehend baumlose Hochebenen und steppenartige Täler, in denen noch Mammute, Rentiere und Wollnashörner lebten. Auch Wildpferde, Wisente und Steinböcke besiedelten noch die Täler und Höhenzüge. Bei Burggaillenreuth fanden sich auch Knochen des Höhlenlöwen, der für die ersten Einwanderer sicher ein gefährlicher Gegner war.
Erste menschliche Spuren fanden sich in der Gegend von Kronach. Die Besiedlung geschah wahrscheinlich aus zwei Richtungen. Von Westen über die Regnitz und Rodach und von Osten über das Egertal, wie Funde bei Hendelhammer nahelegen. Auch bei Tröstau/Leupoldsdorf fanden sich sehr alte Steinwerkzeuge. Das ansonsten nicht besiedelte Fichtelgebirge übte für den frühen Menschen vielleicht durch die Vorkommen an für Werkzeuge gut geeigneten Steinen (Silex) eine Anziehungskraft aus.

Hauptnahrung war hauptsächlich Fleisch von erlegtem Wild, ergänzt wahrscheinlich durch Haselnüsse, Pflanzensamen und Beeren. In der Mittelsteinzeit bestand die Kleidung hauptsächlich aus Fell und Leder, während in der Jungsteinzeit bereits gewobene Textilien benutzt wurden.
Eine wichtige Wende in der Entwicklung des Menschen war die Sesshaftwerdung mit der Aufnahme von Viehzucht und Ackerbau. Dieser Vorgang wird als "neolithische Revolution" bezeichnet.


So könnte ein Haus aus der Jungsteinzeit ausgesehen haben

Als Gründe für die Sesshaftigkeit kommen mehrere Ursachen in betracht:


1. Viehzucht
Die Zucht und Hege von Vieh war wahrscheinlich ertragreicher und sicherer als die Jagd. Hinzu kommt, dass die Menschen im Laufe der Zeit die Fähigkeit entwickelten, den Milchzucker Lactose zu verdauen, was natürlicherweise nur kleine Kinder konnten. Erst diese Fähigkeit, die wir uns bis heute bewahrt haben, macht es sinnvoll, Rinder zu halten. Gegen Ende der Steinzeit nahm der Mensch wohl Milch von Ziegen, Rindern und Schafen in seinen Speiseplan auf.
Verschieden Möglichkeiten der Konsvervierung von Milch entstanden wahrscheinlich durch Zufall. Sauermilch und Joghurt können unter günstigen Bedingungen in Tongefäßen spontan entstehen. Komplizierter ist die Herstellung von Käse, die die Gerinnung der Milch voraussetzt. Dieser Vorgang könnte zum Beispiel dadurch entstanden sein, dass sich im Magen erlegter oder geschlachteter Jungtiere durch das in der Magenwand produzierte Lab geronnene Milch fand, die sich zu einer frühen Form von Käse entwickelte.
Eine geeignete Methode, um Fleisch haltbar zu machen ist in unseren Breiten vor allem das Räuchern. In Höhlen und einfachen Hütten, die mit offenem Feuer gezeizt wurden, kann das quasi "von selbst" passieren, wenn das Fleisch zum Schutz vor Schädlingen unter der Decke aufgehängt wird.

2. Ackerbau
Das Sammeln von wilden Pflanzensamen ist eine sehr zeitaufwändige Tätigkeit. Vielleicht entstand durch Entfernen unerwünschter, samenloser Pflanzen auf bestimmten Wiesen eine Selektion, die bestimmte Pflanzen förderte. Durch Bevorzugung und Neuausaat verschiedener Gräser entstanden frühe Getreidesorten mit neuen Eigenschaften. So ist es zur Ernte z. B. sinnvoll, dass die Samen an der Pflanze verbleiben und nicht, wie bei natürlichen Gräsern üblich, auf den Boden fallen. So entstanden Getreideformen mit den uns heute bekannten Ähren.
Auch verschiedene Hülsenfrüchte bereicherten den Speiseplan.
Die Pflege der Felder, das Mahlen von Mehl und das Zubereiten von gegorenen Getränken forderten ständige Anwesenheit, was ein Nomadentum ausschließt.

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